Magento lässt xt:Commerce hinter sich

Was anzunehmen war, ist schon Anfang dieses Jahres eingetroffen: Die Shopsoftware Magento hat den deutschen Oscommerce-Ableger xtCommerce in Bezug auf Seitenbesucher hinter sich gelassen!

Eigentlich war xtCommerce als besseres Oscommerce ausgezeichnet positioniert, um den Onlineshop-Markt zu beherrschen. Die Macher haben dies auch erkannt und streben die Markterschliessung von anderen geografischen Regionen seit einiger Zeit gezielt an, namentlich USA und China. Doch neben der ungenügenden Produktqualität verhindert vor allem das ungenügende Commitment zu Open Source und zur Community eine grössere Verbreitung.

Während der Trend von xt:Commerce noch stabil ist, zeigt jener von Oscommerce konträr zu jenem von Magento. Die Wachablösung dürfte schon bald stattfinden, wie auch der Trend Graph von Alexa zeigt:

Was bringt die Zukunft?

Meiner Meinung nach wird das Migrationstool von Magento (Oscommerce Import Extension), welches es ermöglicht, sämtliche Produktdaten von einer Oscommerce Installation in einen Magento Store zu migrieren, Oscommerce bald den Todesstoss versetzen, zumindest im Bereich des professionellen bis semiprofessionellen eCommerce.

Ähnlich verhält es sich mit xtCommerce: Momentan sind noch viele Shopbesitzer an xtCommerce gebunden, da sie viel Zeit in das Feintuning gesteckt haben und eine laufende Installation besitzen. Neben dem Fehlen eines Migrationstools und der mangelnden Tauglichkeit für die deutschen Abmahnwahnsinn Rechtsvorschriften dürfte auch der ziemlich grosse Hunger an Rechnerressourcen noch viele davon abhalten, überzulaufen. Hier wird die Zeit Abhilfe schaffen. Und wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der xtCommerce-Nutzer sowieso nur Hobby Shops betreibt (auf Magento laufen schon Grosse Shops wie GAP.com), ist das Rennen zugunsten Magento schon gelaufen. Oder wie es der Shopanbieter etwas höflicher ausdrückt, ist Magento für xtCommerce aus diesem Grund keine Konkurrenz.
Einen ausführlichen Vergleich zwischen Magento und der neuen xtCommerce Version Veyton findet man beim Techdivision Blog.

7 Kommentare zu „Magento lässt xt:Commerce hinter sich“

  1. ShopTrainer.de

    Magento wächst, dass steht fest. Immer mehr und mehr und schneller und schneller – Aber XT-Commerce hat so weit wir informiert sind, über 10000 Shops, allein nur in Deutschland. Da kommt man nicht so schnell ran – auch ein Magento-System nicht. Zumal XT-Commerce von einer gigantischen Community lebt, ok, diese bekämpft sich manchmal etwas seltsam, jedoch ist diese wirklich groß. Wir können gespannt sein. Wir haben eine Liste in unserem Portal mit umgesetzten deutschen Magento-Shops. Zum Thema Usabiliy muss noch eines bei den Agenturen dazugelernt werden – da geht definitiv noch mehr. Aber man sieht auch, dass die Liste noch recht kurz ist.

  2. Google-Trends spricht da ja eine deutliche Sprache, der ich mich uneingeschränkt anschließen möchte. Magento gehört bereits jetzt zu der am schnellsten wachsenden eCommerce-Lösung weltweit – und das mit gutem Grund. Natürlich ist auch bei Magento nicht alles Gold was glänzt. Dennoch ist die Software in meinen die zukunftsorientierteste und damit auch erfolgversprechendste Lösung. Man sollte aber auch bedenken, dass die Komplexität von Magento nicht mit osCommerce oder xt:Commerce vergleichbar ist. Insofern wird Magento tendenziell eher für mittlere und größere Shops die Optimal-Lösung darstellen. xt:Commerce sehe ich – gerade durch den eher misslungenen Enterprise-Versuch mit der neuen Version „Veyton“ als großen Verlierer im Kampf der Open Source Shopsysteme.

  3. Wir haben die osCommerce Importer erfolgreich eingesetzt, allerdings ist das schon ein paar Monate her. Alternativ könnte man das Import Tool von Magento verwenden (CSV-Format)

  4. Wir haben das Oscommerce Import Extension mit Magento ausprobiert und es funktioniert überhaupt nicht, noch ist es mit den neuen Magento Versionen kompatibel. Wir haben jedenfalls aufgegeben was sinnvolles aus dieser Extension herauszubekommen. Falls jemand andere Erfahrung gemacht hat, bitte melden! Danke.

  5. Eric Marchionni

    In Magento Connect findet man schon über 300 Extensions. Wobei die Anzahl Contributions meiner Meinung nach gar nicht aussagekräftig ist, denn viele Features, die man bei xtC mühsam in den Code frickeln muss bzw. die nicht einmal existieren, sind bei Magento schon in der Grundinstallation enthalten.

    Magento wird zum De-facto-Standard was (Opensource) Onlineshops betrifft, daran zweifle ich keinen Moment. Kleinere Ecommerce Lösungen werden aber nach wie vor ihre Berechtigung haben, wenn auch an Bedeutung verlieren. xt:Commerce beispielsweise spürt neuerdings auch den Atem der Konkurrenz von Oxid eSales im Nacken.

  6. Ich denke mal sollte die Shopanbieter Aussage ruhig wörtlich nehmen, ehe Magento von der Vielzahl der Contributions her xtC oder gar osC das Wasser reichen kann dürften noch ein paar Jahre vergehen.

    Die großen Shops sind da kein Gradmesser, die werden ja von Agenturen betreut, da kommt nicht so viel zurück wie von der Community.

    Ich denke nicht das osC und Derivate so schnell Ihre Berechtigung verlieren werden, von den ja durchaus sehr weit entwickelten anderen Derivaten will ich lieber gar nicht erst reden.

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